Was passierte mit dem Dornier Wal D 864 „Hecht“ ?
Der isländische Kapitän der „Maja“ meinte noch gesehen zu haben, dass die „Spes“ zwei
Überlebende gerettet hätte. Auf Bornholm musste man ihn informieren, dass keine
weiteren Überlebenden gefunden wurden, auch die Bergung einzelner gesichteter
Toter war in der hochgehenden See nicht möglich, sie konnten erst Tage später gefunden
und geborgen werden.
Letztendlich wurden nur Flugkapitän Kuring , der Flugmaschinist Richard Friedrich und
der schwedischer Passagier Sigurd Ericsson gerettet. Alle waren unterkühlt und wurden
von der Frau von Kapitän Gudmundir Jonsson so gut wie möglich an Bord der „Maja“
versorgt. Kapitän Jonsson musste sich indessen um das verhedderte Schleppkabel
kümmern.Die „Maja“ verfolgte ihre Reise nach Bornholm, um Mitternacht kam sie im
Hafen von Neksö an, und die drei Überlebenden wurden im Krankenhaus von Neksö
aufgenommen. Keiner war ernsthaft verwundet, nur einer hatte Schnittwunden an der
Hand. Alle hatten jedoch einen Schock erlitten.
Am 8. Juli informierte Kommissar Vilhelm Jensen telegrafisch das dänische
Außenministerium in Kopenhagen über den Unfall. Er meldete, dass Kapitän Gudmundir
Jonsson die Suche nach Überlebenden abgebrochen hatte, nachdem das niederländische
Schiff die Suche übernommen hatte.
Am 9. Juli fuhr Sigurd Ericsson mit der Fähre von Bornholm nach Ystad und weiter zu
seinem Wohnort Ljusdal.
Mittlerweile war Kapitänleutnant Hans von Schiller, ein erfahrener Zeppelinflieger, und
einer der Manager der Deutschen Luft Hansa A.G., über den Unfall informiert worden,
er reiste sofort mit seinem Privatauto von Berlin nach Stettin und nahm von dort die
Fähre nach Bornholm. Im Band 25 der „Entscheidungen des Reichsoberseeamtes und der Seeämter des
Deutschen Reiches“ von 1931 ist ein 14-Seitiges Verhandlungsprotokoll veröffentlicht
worden, es schließt mit der Feststellung, dass sowohl die Flugbootsbesatzung als auch
die Männer der „Maja“ sich ordnungsgemäß verhalten hatten.
Der Dornier Wal „Hecht“ D 864 auf dem Werft in Altdamm (Stettin), mit Dank an unsere Freunde von www.alt-damm.neostrada.pl
Der Autor ist für weitere Hinweise zum Schicksal des Flugbootes Dornier Wal D 864
„Hecht“ sowie zur dessen Auffindung über Wrack- und Hackerpositionen im Seegebiet
südlich von Bornholm sehr dankbar. Außerdem bedanken sich die Autoren bei Herrn
Franz Selinger für seinen Beitrag an den bisherigen Aktenstudien.
M.Michiel van der Mey / Rob Mulder
Dornier Wal Documentation Center
European Airlines
www.dornier-wal.com
www.europeanairlines.no
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